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Pestizidrückstände im Boden besser vorhersagen

Der Einsatz von Pestiziden kann im Boden zu toxischen und umweltproblematischen Rückständen führen. Bei welchen Pestiziden dies in welchem Maße der Fall ist, konnte bislang nicht detailliert bestimmt werden. Forscher des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) haben nun gemeinsam mit Kollegen der Technischen Universität Dänemark (DTU) ein Modell entwickelt, mit dem sich die Bildung potenziell toxischer Rückstände genauer vorhersagen lässt. Es könnte künftig zur Gefährdungsabschätzung im Pestizid-Zulassungsverfahren der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) zum Einsatz kommen. Das Modell berechnet zunächst den Anteil biogener Rückstände, der durch bakterielle Abbauprozesse entstehen kann. Werden dann von der Gesamtmenge an nicht extrahierbaren Rückständen (NER) - diese wird für alle Pestizide im Rahmen der Zulassung bestimmt - die modellierten biogenen Rückstände abgezogen, ergibt sich daraus der Anteil der toxikologisch relevanten Rückstände. Im Kern des Modells steht die Analyse der chemischen Struktur des jeweiligen Pestizids. Sie wird auf eine mögliche Verwertung durch Bakterien hin genauestens untersucht. Aus den Analyseergebnissen berechneten die Forscher dann die mögliche Menge mikrobieller Biomasse, die durch den Abbau des Pestizids entstehen kann und in Form unschädlicher biogener Rückstände im Boden verbleibt. Die Forscher haben die Studie als Beitrag „Prediction of the Formation of Biogenic Nonextractable Residues during Degradation of Environmental Chemicals from Biomass Yields” in der Fachzeitschrift Environmental Science & Technology (doi.org/10.1021/acs.est.7b04275) veröffentlicht.

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20180214_001

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