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2016: 52 Prozent weniger wassergefährdende Stoffe bei Unfällen freigesetzt als 2015

Im Jahr 2016 wurden 2721 Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen registriert, 121 mehr als 2015. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, traten dabei fast 7,5 Millionen Liter wassergefährdende Stoffe unkontrolliert in die Umwelt aus. Das waren 8,0 Millionen Liter oder knapp 52 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Jahr 2015 waren vier große Unfälle registriert worden, bei denen zusammen allein 8,4 Millionen Liter wassergefährdende Stoffe freigesetzt wurden. Dabei hatte es sich insbesondere um Jauche, Gülle und Silagesickersaft sowie vergleichbare in der Landwirtschaft anfallende Stoffe (JGS) gehandelt. Die Unfälle im Jahr 2016 ereigneten sich beim Transport sowie in Anlagen zum Lagern, Abfüllen und Umschlagen (LAU-Anlagen) oder zum Herstellen, Behandeln und Verwenden (HBV-Anlagen) und bei der innerbetrieblichen Beförderung von wassergefährdenden Stoffen. Von den insgesamt freigesetzten Schadstoffen konnten rund 3,7 Millionen Liter (49 Prozent) nicht wiedergewonnen werden. Rund 3,8 Millionen Liter wurden zum Beispiel durch Umpumpen oder Umladen in andere Behälter zum Schutz der Umwelt zurückgewonnen. Bei der nicht wiedergewonnenen Menge handelte es sich zu 71 Prozent (rund 2,6 Millionen Liter) um JGS, die nach der seit August 2017 geltenden Verordnung zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwsV) als „allgemein wassergefährdend” eingestuft werden. 856 Unfälle gab es in Anlagen beim Umgang mit wassergefährdenden Stoffen. Hier traten 6,7 Millionen Liter aus. Fast die Hälfte der Menge (3,2 Millionen Liter) wurde bei Unfällen in Biogasanlagen freigesetzt. Knapp 56 Prozent dieser betroffenen Anlagen unterliegen keiner wiederkehrenden Prüfpflicht. Die Hauptursache der Unfälle ist auf menschliches Fehlverhalten zurückzuführen. Beim Transport wassergefährdender Stoffe kam es zu 1865 Unfällen. 95 Prozent dieser Unfälle (1770) ereigneten sich mit Straßenfahrzeugen. Insgesamt wurden beim Transport rund 723 000 Liter wassergefährdende Stoffe freigesetzt, darunter knapp 175 000 Liter JGS. Fast die Hälfte aller ausgetretenen Schadstoffe (352 000 Liter) konnte wiedergewonnen werden und stand einer anschließenden Nutzung zur Verfügung oder wurde einer geordneten Entsorgung zugeführt.

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