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Harvey drittteuerste Sturmkatastrophe aller Zeiten

Der Hurrikan Harvey zählt bereits jetzt zu den teuersten Sturmkatastrophen aller Zeiten, bei den verursachten Schäden liegt er - Stand Ende August - auf Platz 3. Das haben Forscher des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) berechnet. Sie schätzen die zu erwartenden Schäden allein für Texas auf bis zu 58 Milliarden US-Dollar - 90 Prozent dieser Schäden sind die Folge von Überflutungen aufgrund der immensen Niederschläge. Damit gehört der Tropensturm zu den zehn teuersten Naturkatastrophen seit dem Jahr 1900. Und die Kosten könnten je nach Wetterentwicklung noch bis auf über 80 Milliarden steigen. In den vergangenen zehn Jahren hat in den USA nur Hurrikan Sandy größere Schäden verursacht, der 2012 an der Ostküste wütete. Die Schadenssumme damals: 70 Milliarden US-Dollar. Hurrikan Katrina davor, der im Jahr 2005 große Teile von New Orleans unter Wasser setzte, war allerdings noch teurer. Hier beliefen sich die direkten ökonomischen Schäden auf 160 Milliarden Dollar. Von Harvey am stärksten betroffen sind Wohnimmobilien mit Schäden von rund 19 Mrd. USD. Für die Zerstörungen an Regierungseigentum und Infrastruktur belaufen sich die Schadenschätzungen der KIT-Forscher auf 18 Milliarden Dollar, bei Gewerbeimmobilien auf 16 Milliarden. Beschädigte Gebrauchsgüter wie Kraftfahrzeuge schlagen mit 5 Milliarden Dollar zu Buche. Erstellt hat das KIT diese Bilanzen mithilfe eines von ihm entwickelten Risikoschadenmodells, das die direkten ökonomischen Schäden nach einer Naturkatastrophe berechnet. Die Forscher haben dafür eine Naturkatastrophen-Datenbank mit 60.000 Einträgen angelegt (CATDAT). Laut CATDAT geht ein Drittel des wirtschaftlichen Gesamtschadens von 7 Billionen Dollar seit dem Jahr 1900 auf das Konto von Flutkatastrophen. Erdbeben verursachen 26 Prozent der Schäden, Stürme 19 Prozent, Vulkanausbrüche machen lediglich ein Prozent aus. Bislang unangefochtener Spitzenreiter ist das Tohoku-Erdbeben vom März 2011. An der Japanischen Pazifikküste kamen damals fast 1900 Menschen ums Leben. Die Schäden summierten sich auf unglaubliche 218 Milliarden Dollar.

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