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Klimawandel verschiebt Zeitpunkt der Hochwässer

Der Zeitpunkt der Hochwässer verschiebt sich dramatisch. Zu diesem Schluss kommen Forscher der Technischen Universität Wien nach der Auswertung von Datensätzen aus 50 Jahren von über 4000 hydrometrischen Stationen aus 38 europäischen Ländern. Erkennen lässt sich das am besten daran, dass sich das Auftreten der Hochwässer über die Jahre zeitlich verschiebt. Je nach Ursache der Hochwasserereignisse treten Hochwässer in manchen Regionen immer früher auf, in anderen immer später. Grundsätzlich sind die Zeiten mit ausgeprägter Hochwassergefahr sehr unterschiedlich. So treten etwa in England und im Mittelmeerraum Hochwässer eher im Winter auf, weil dann die Verdunstung gering ist und die Niederschläge intensiv sind. In Österreich hingegen sind Hochwässer im Sommer häufig, nach heftigem Starkregen. In Nordosteuropa wiederum ist zur Zeit der Schneeschmelze im Frühling die Hochwassergefahr am höchsten. Der Zeitpunkt, an dem das Hochwasser auftritt, hat mit dem Klima viel unmittelbarer zu tun als die absolute Höhe des Hochwasserereignisses. Die Wissenschaftler haben vor diesem Hintergrund Hochwasserdaten aus ganz Europa aufbereitet und mit Hilfe von Modellrechnungen analysiert. Dabei zeigte sich, dass sich die Hochwässer in Europa in den letzten 50 Jahren zeitlich ganz deutlich verschoben haben. Im Nordosten Europas, in Schweden, Finnland und im Baltikum kommen die Hochwässer heute um einen Monat früher als in den 60er und 70er Jahren. Damals traten sie durchschnittlich im April auf, heute im März. Das liegt daran, dass der Schnee heute bereits früher schmilzt als damals. In England und Norddeutschland hingegen kommt das Hochwasser heute um etwa zwei Wochen später als damals. Der Klimawandel ändert den Luftdruckgradienten, das führt dort zu später auftretenden Winterstürmen. An den Atlantikküsten Westeuropas führt der Klimawandel dazu, dass früher im Jahr das Maximum an Bodenfeuchte erreicht ist, und in Teilen der Mittelmeerküste führt die Erwärmung des Mittelmeers dazu, dass die Hochwasserereignisse immer später auftreten. Publiziert haben die Wissenschaftler die Forschungserbnisse im Fachjournal "Science".

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