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Guter Grundwasserzustand auch in landwirtschaftlichen Intensivgebieten möglich

Bei einer angepassten Düngepraxis kann das Grundwasser auch in einem intensiv landwirtschaftlich genutzten Gebiet in einen guten Zustand nach Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) gebracht werden. Mit Nährstoffanalysen der eingesetzten Wirtschaftsdünger, modernen Düngesystemen, den Anbau von stickstoffzehrenden Zwischenfrüchten und einem verbesserten Güllemanagement kann der Nitrateintrag in das Grundwasser deutlich reduziert werden. Allerdings ist bei Betrieben mit hohem Gülleanfall eine verstärkte Abgabe von Wirtschaftsdünger an viehlose Betriebe erforderlich. Dies ist das Ergebnis eines gemeinsamen Forschungsvorhabens des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU), der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und der Technischen Universität München (TUM). Besonders effektiv ist danach die einzelbetriebliche Wasserschutzberatung vor Ort. Güllegaben am Ende der Vegetationsperiode erwiesen sich hingegen als ineffizient. Das Forschungsvorhaben wurde 2014 bis 2017 in den Gebieten Hohenthann, Pfeffenhausen und Rottenburg a.d. Laaber in enger Kooperation mit rund 70 landwirtschaftlichen Betrieben durchgeführt. Ziel war die Ursachen für die hohe Nitratbelastung in der Region aufzudecken und Maßnahmen für eine Verbesserung der Bewirtschaftung abzuleiten. An 120 Messpunkten wurden teilweise monatlich Grundwasserproben entnommen. Messstellen, deren Wasser aus rein landwirtschaftlich genutzten Einzugsgebieten kommt, überschritten zu 54 Prozent den EU-Schwellenwert von 50 Milligramm Nitrat pro Liter. Diese Werte blieben im Messzeitraum auf konstant hohem Niveau. Die Untersuchung des Stickstoffs aus der Atmosphäre zeigt, dass die Einträge in die Böden bei 25 Kilogramm Stickstoff pro Hektar und Jahr liegen. Der atmosphärische Eintrag sollte daher in Zukunft in den Düngeplanungen berücksichtigt werden. Für die wichtigsten Betriebstypen der Region (Schweinehaltung, Biogaserzeugung, Marktfruchtbau, Hopfenanbau) wurden zehn detaillierte Stickstoffkreisläufe berechnet. Sie zeigen alle wesentlichen Stickstoffflüsse im landwirtschaftlichen Betrieb und weisen die Stickstoffverluste (Lachgas, Ammoniak, Nitrat) aus. Weiter wurden die Zusammenhänge zwischen der Flächennutzung (Tierbesatz, Fruchtfolge, organische und mineralische Düngung), den Standortbedingungen und den Nitratausträgen mit leistungsfähigen Modellen, in Düngungsversuchen sowie durch Tiefenbohrungen analysiert.

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20170706_003

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