Anzeige

Auch Stickstoff wesentliches Kriterium für die Gewässergüte

Nicht nur Phosphor, sondern auch Stickstoff hat einen großen Einfluss auf den ökologischen Zustand von Gewässern. Dies konnten Wissenschaftler der BTU Cottbus-Senftenberg im Rahmen des Projekts NITROLIMIT nachweisen. In Oberflächengewässern führt der hohe Gehalt an Stickstoff gemeinsam mit Phosphor zur Nährstoffübersättigung. Ergebnis ist ein starkes Wachstum der Algen und eine Verringerung der Artenvielfalt. Mehr als 70 Prozent der deutschen Binnengewässer haben trotz großer Investitionen nicht den ökologischen Zustand nach der EU-Wasserrahmenrichtlinie erreicht. Im Projekt NIOTROLIMIT haben die Forscher notwendige Zielwerte ermittelt und die Möglichkeiten, Kosten, den Nutzen und die Akzeptanz der Maßnahmen, die den Stickstoff reduzieren sollen, untersucht. Sie empfehlen die weitere Optimierung und den Ausbau von Klärwerken sowie die Reduzierung der Stickstoffeinträge aus der Landwirtschaft. Laut den Forschern besteht in der Bevölkerung auch die entsprechende Zahlungsbereitschaft zur Realisierung dieser Maßnahmen. Für die Bevölkerung spiele die Gewässergüte in der Freizeit und zur Erholung eine wichtige Rolle. Ihre Zahlungsbereitschaft für den guten ökologischen Zustand sei höher als die Kosten von Maßnahmen zur Stickstoffminderung wie am Beispiel der Berliner Unterhavel gezeigt wurde, heißt es in einer BTU-Mitteilung. Bei Landwirten ist die Akzeptanz für solche Maßnahmen jedoch gering. Die Fördermöglichkeiten für landwirtschaftliche Maßnahmen in Brandenburg und Berlin wurden bisher nicht ausgeschöpft. Die Forscher fordern daher, bessere Rahmenbedingungen und Anreize zu schaffen. Das interdisziplinäre Verbundprojekt „Stickstofflimitation in Binnengewässern - Ist Stickstoffreduktion ökologisch sinnvoll und wirtschaftlich vertretbar?” (NITROLIMIT) wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) über fünf Jahre gefördert und gemeinsam mit Wissenschaftlern der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG), dem Kompetenzzentrum Wasser Berlin (KWB), dem Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB), der Technischen Universität Berlin und der Technischen Universität Dresden realisiert.

Webcode

20161026_001

Zurück