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"Seismograph für die Branche". DWA-Bundestagung in Bonn stellt Wasserthemen in den Fokus

Stadt, Land, Fluss - Deutsche Wasserwirtschaft - Garantin für Lebensqualität lautet das Motto der Bundestagung der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA), die am 27. und 28. September 2016 in Bonn stattfindet. Das Programm der Bundestagung startet am Dienstagnachmittag mit verschiedenen Rheinansichten aus Perspektive der Anrainer, aus dem Blickwinkel der Medien und aus Sicht der Kunst. Die Geschäftsführerin der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR), Dr. Anne Schulte-Wülwer-Leidig (Koblenz), der Leiter der ZDF-Umweltredaktion und Autor der Dokumentation Abenteuer Rhein. Mit dem Zeppelin von der Quelle bis zur Mündung, Volker Angres (Mainz) und die Kuratorin der Ausstellung Der Rhein. Eine europäische Flussbiografie in der Bonner Bundeskunsthalle, Dr. Marie-Louise von Plessen (St. Firmin sur Loire, Frankreich), beschäftigen sich mit der Bedeutung des Rheins als verbindendes Element der Nationen. Potenziale und Probleme einer länderübergreifenden Gewässerbewirtschaftung, wechselnde Perspektiven auf eine 1.230 Kilometer lange Flusslandschaft und kulturhistorische Betrachtungen über den Strom bilden die inhaltlichen Schwerpunkte der Eröffnungsvorträge. Anschließend und am folgenden Tag diskutieren Wasserfachleute über Klärschlammentsorgung und Phosphorrückgewinnung, über die Wasserrahmenrichtlinie und die Anforderungen an den zweiten Bewirtschaftungszyklus, über intakte Infrastrukturen als Voraussetzung für Lebensqualität, über die Personalentwicklung in der Wasserwirtschaft, über den Zusammenhang von Überflutungsvorsorge und Klimawandel sowie über Wissensmanagement in der wasserwirtschaftlichen Praxis. Der Leiter des Sachgebiets Abwasserableitung der Stadt Bonn, Daniel Koch, spricht über Maßnahmen und Schlussfolgerungen nach den Starkregenereignissen in Bonn. „Mit ihrem Programm präsentiert sich die DWA wieder als Seismograph für die aktuellen Themen der Wasserbranche”, sagt DWA-Bundesgeschäftsführer Johannes Lohaus und freut sich über die vielen hochkarätigen Referenten aus dem gesamten Bundesgebiet. Für das Betriebspersonal bietet die Tagung zwei Foren, die sich mit dem Betrieb von Kläranlagen und Kanälen beschäftigen. Neue Produkte werden praxisorientiert erläutert. Zudem wird ein neues Bildungsprojekt für Kläranlagen-Fachkräfte vorgestellt, das die DWA zusammen mit dem Bonner Abwassermeister und Ausbildungsleiter Achim Höcherl entwickelt hat. Eine von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) finanzierte Machbarkeitsstudie zum Projekt QR-Codes in der Abwassertechnik belegt, dass Smartphones und Tablets das Lernen in Klassenraum und Praxis sinnvoll verbinden und die bisher getrennten Lernorte Berufsschule und Betrieb handlungsorientiert zusammenrücken. Dazu werden QR-Schilder mit theoretischen Lerninhalten an verschiedenen Stationen einer Kläranlage angebracht, zum Beispiel am Faulturm oder am Rechen. „Mit den QR-Codes wird das Büffeln ein Stück weit von der Schule in den Betrieb verlagert”, sagt Höcherl. Die Azubis könnten Abläufe und Zusammenhänge direkt am Arbeitsplatz nochmals nachlesen. Vor allem aber: Das Lernen werde anschaulicher und mehr Spaß mache es auch, begründet Höcherl seine Idee. Neben der QR-Code-Idee präsentiert die DWA an den Pinwänden ihrer Bildungsbaustelle - so genannt, da es sich um Projekte im Entwicklungsstadium handelt - eine aktuelle Weiterbildung für Migranten im Berufsfeld Abwassertechnik (www.dwa.de/gemeinsam-gehen) und einen neuen Magnetkarten-Lernkoffer für Entwässerungssysteme. Die Bundestagung gilt als einer der bedeutendsten Treffpunkte der deutschen Wasserwirtschaft. Im Vorprogramm können junge DWA-Mitglieder am Workshop Junge DWA teilnehmen, der sich mit den Berufschancen in der Wasserwirtschaft befasst. Speziell für Studierende vermittelt die Welthungerhilfe, zugleich Kooperationspartner der DWA, als Teil des Angebots unter anderem einen Einblick in berufliche Möglichkeiten in der Entwicklungszusammenarbeit.

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