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Karlsruhe startet Abwasserbehandlung am Viktoriasee

Zehn Partner aus Afrika und Europa haben Anfang Juni das internationale Forschungsprojekt „Integrated aquaculture based on sustainable water recirculating system for the Victoria Lake Basin (VicInAqua)” gestartet. Ziel des Projekts ist die Entwicklung und der Test eines kombinierten, nachhaltigen Wasserbehandlungsystems für Kreislaufsysteme in der Fischzucht und zur Abwasserbehandlung von industriellem und häuslichem Abwasser. Bei den derzeitigen kommerziellen Membranbioreaktoren die am See eingesetzt werden, besteht das Problem, dass sich Deckschichten (Fouling) auf den Membranen bilden, die den Wasserdurchfluss und damit die Reinigungsleistung reduzieren. Deshalb müssen sie in kurzen Zeitabständen mit Chemikalien gereinigt werden. Die Projektpartner haben sich daher das Ziel gesetzt, ein neuartiges Membranmaterial für den Einsatz in Membranbioreaktoren zu entwickeln, das sich durch Nanokatalysatoren komplett selbst reinigt. Dies ist insbesondere in afrikanischen Entwicklungsländern von großer Bedeutung, da hier die Verwendung von Chemikalien (Logistik, Sicherheit) schwierig ist. Das internationale Forscherteam kann dabei auf den Ergebnissen eines früheren von der EU über das Programm FP7 geförderten Projekts „BioNexGen” aufbauen, in dem mit feinporigen Membranen eine Bioreaktortechnik zur Filtration und damit zur biologischen Reinigung des zu behandelnden Abwassers entwickelt werden konnte. Das dreijährige Projekt wird über das EU-Rahmenprogramm „Horizon 2020” mit 3 Mio. Euro gefördert. Geleitet wird das Projekt vom Institut für Angewandte Forschung der Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft (HsKA). Am Projekt sind aus Deutschland neben der HsKA, das Steinbeis Europazentrum und das Unternehmen BPE International beteiligt. Europäische Partnerorganisationen sind das Institute on Membrane Technology (Italien), die University of Calabria, die Firmen AquaBioTech (Malta) und OxyGuard International (Dänemark). Aus Afrika sind die Jomo Kenyatta University of Agriculture and Technology (Kenia), das Department of Agriculture, Fisheries and Livestock Development (Kenia) sowie die National Agricultural Research Organisation (Uganda) am Projekt beteiligt.

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20160617_002

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