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Förderung für Projekt der Chemischen Fabrik Budenheim zum Phosphorrecycling aus Klärschlamm

Mit fachlicher und finanzieller Unterstützung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) von 390 000 Euro entwickelt die Chemische Fabrik Budenheim (Rheinland-Pfalz) ein Verfahren, das unter Einsatz von Kohlendioxid Phosphor aus Klärschlamm zurückgewinnt. Die Laborentwicklung des neuen Verfahrens der Chemischen Fabrik Budenheim unterstützte zuvor die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) im Auftrag des Landes Rheinland-Pfalz mit 416 000 Euro. Darauf aufbauend sollen jetzt umfangreiche Versuche mit einer Pilotanlage an der Kläranlage Mainz-Mombach durchgeführt werden, um Klarheit über die Wirtschaftlichkeit und die ökologischen und ökonomischen Auswirkungen des Verfahrens zu bekommen. Die neu entwickelte Versuchsanlage ist verfahrenstechnisch so kompakt und einfach aufgebaut, dass nicht nur weniger Chemikalien, sondern auch deutlich weniger Wärme, also Energie, für die Verfahrensschritte benötigt wird, sagt Franz-Peter Heidenreich, DBU-Referent für Wasserwirtschaft und Bodenschutz. Die gewonnenen Produkte sollen dann untersucht werden, ob sie sich für die Weiterverarbeitung zu Phosphordünger eignen. Bei dem Verfahren wird unter erhöhtem Druck Kohlenstoffdioxid in das Klärschlamm-Wasser-Gemisch geleitet. So werden die im Klärschlamm enthaltenen Phosphate gelöst. Bei diesem „Budenheim-Verfahren“ sollen keine umweltschädlichen Abwasser oder Abluftströme mehr entstehen. Die nach dem Trocknen übrigbleibenden Phosphate können dann zu Düngemittel weiterverarbeitet werden. Das bei dem Prozess entweichende Kohlendioxid wird aufgefangen und im Kreislauf erneut für den Reaktionsbehälter genutzt. Ziel des Verfahrens ist es, je nach Herkunft des kommunalen oder industriellen Klärschlamms bis zu 50 Prozent des Phosphats zurückzugewinnen. Der phosphatarme Rückstand bzw. Restschlamm soll auf seine wertvollen Inhaltsstoffe analysiert werden, um die Reststoffe ebenfalls in den Kreislauf zurückzuführen und ressourcenschonend verwenden zu können. Die Verfahrenskosten werden bislang auf 60 bis 70 Cent pro Kilogramm gewonnenen Phosphor geschätzt und seien somit deutlich geringer als bei den bisherigen Verfahren, wo die Kosten zwischen zwei und 25 Euro pro Kilogramm Phosphor lägen, so die DBU.

Webcode

20150112_001

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