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Nitratbelastung des Grundwassers in NRW nicht gesunken

Die Nitratbelastung des Grundwassers in Nordrhein-Westfalen ist weiter problematisch. Trotz aller Bemühungen haben sich die Konzentrationen in den letzten Jahren in zahlreichen Gebieten weiter erhöht. Dies geht aus dem aktuellen Bericht „Nitrat im Grundwasser“ hervor. In rund 40 Prozent der Grundwasserkörper liegen die Konzentrationen danach so hoch, dass ohne entsprechende Aufbereitung keine Gewinnung von Trinkwasser mehr möglich ist. Ein Grund für die hohe Belastung ist laut dem Umweltministerium ein zu großer Eintrag von Nährstoffen auf landwirtschaftlichen Flächen, insbesondere durch erhebliche Mengen von Gülle aus Schweine- Rinder oder Hühnerhaltung und Gärresten aus Biogasanlagen. Das Land will daher zukünftig wieder eine stärkere Flächenbindung in der Tierhaltung erreichen. Der Nährstoffbericht zeigt, dass in einigen Kreisen im Münsterland und am Niederrhein so viel Gülle anfällt, dass diese dort nicht umweltverträglich wieder in den Nährstoffkreislauf eingebracht werden können und daher in andere Regionen verbracht werden müssen. Viele landwirtschaftliche Betriebe halten dort mehr Schweine, Geflügel oder Rinder, als betriebseigene Flächen zur Ausbringung der erzeugten Gülle zur Verfügung stehen. Insgesamt wurden laut NRW-Nährstoffbericht 2014 in NRW etwa 140.000 Tonnen Stickstoff durch Gülle oder Festmist auf die Felder aufgebracht. Hinzu kommen Importe und weitere organische Dünger wie Gärreste und Klärschlamm in Höhe von insgesamt rund 30.000 Tonnen sowie etwa 205.000 Tonnen Stickstoff aus mineralischen Düngemitteln. Berechnungen des Landesamtes für Natur Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) müssten die Stickstoffeinträge aus allen Eintragspfaden um rund 27.300 Tonnen pro Jahr reduziert werden, um eine nachhaltige Entlastung der Grundwässer mit Nitraten zu erreichen. In den Gemeinden mit Minderungsbedarf müssten im Mittel rund 30 kg Stickstoff pro Hektar landwirtschaftliche Fläche reduziert werden, in den viehintensiven Gemeinden mit Minderungsbedarf im Münsterland und am Niederrhein sogar mehr als 50 kg pro Hektar.

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20141120_001

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