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26. DWA-Leistungsvergleich kommunaler Kläranlagen 2013: Phosphor im Fokus

Die Anforderungen der Europäischen Kommunalabwasserrichtlinie konnten 2013 durch die kommunalen Kläranlagen im bundesweiten Mittel erfüllt oder deutlich übertroffen werden. Das stellt die DWA als eines der Ergebnisse ihres jährlich durchgeführten Leistungsvergleichs kommunaler Kläranlagen fest. Das Augenmerk lag im Leistungsvergleich 2013, der kürzlich erschienen ist, auf der Phosphorentfernung. In Baden-Württemberg wurden nicht nur die ersten Kläranlagen-Nachbarschaften gegründet, sondern auch im Jahr 1974 – vor nunmehr 40 Jahren – der Kläranlagen-Leistungsvergleich „erfunden“. Der Leistungsvergleich geht auf eine damalige Empfehlung der Lehrer der Kläranlagen-Nachbarschaften an das Umweltministerium zurück. Im Hinblick auf die damals noch in weiten Teilen im Aufbau befindliche Abwasserreinigung und den damit verbundenen erheblichen Investitionsbedarf für den erforderlichen Bau der Kanäle und Kläranlagen wurde es als wichtige Aufgabe erachtet, den Stand der Abwasserreinigung regelmäßig zu erfassen und die Öffentlichkeit darüber zu informieren. Diese Zielsetzung wird auch heute noch verfolgt. Bemerkenswert ist, dass bereits im Jahr 1974, also noch weit vor der EU-Wasserrahmenrichtlinie, die Auswertung nach Flusseinzugsgebieten erfolgte. Heute befasst sich der bundesweite Leistungsvergleich zusätzlich mit aktuellen Fragestellungen, in diesem Jahr etwa speziell mit der Phosphorentfernung. Deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Landesverbänden der DWA in der Ablaufqualität, vor allem beim Chemischen Sauerstoffbedarf (CSB), sind vor allem auf die vorwiegend eingesetzten Kanalisationssysteme (Misch- oder Trennverfahren), den unterschiedlich hohen Fremdwasseranfall und die dadurch bedingte Verdünnung des Abwassers zurückzuführen. Dies zeigen auch die Abbaugrade. Insgesamt konnten auch im Jahr 2013 die Anforderungen der Europäischen Kommunalabwasserrichtlinie im bundesweiten Mittel erfüllt oder deutlich übertroffen werden. Die Ergebnisse der Kläranlagen in Österreich und Südtirol zeigen keine signifikanten Unterschiede in der Ablaufqualität auf. Die Zulaufkonzentrationen an Gesamtphosphor (Pges)weisen weitgehend unabhängig von der Kläranlagen-Größenklasse (GK) eine große Bandbreite zwischen 2 und 20 mg/L Pges auf. Im Gegensatz dazu sind bei den Pges-Ablaufkonzentrationen deutliche Unterschiede bei den verschiedenen Größenklassen festzustellen. In der Größenklasse 5 liegen die Ablaufkonzentrationen bei allen Anlagen unter 1,0 mg/L Pges, in der Größenklasse 4 im Regelfall unter 2,0 mg/L. Da in Deutschland keine generellen gesetzlichen Vorgaben zur Phosphorelimination für Anlagen unter 10 000 EW (Größenklassen 1 bis 3) bestehen, weisen diese Anlagen häufiger höhere Pges-Ablaufwerte auf. Die Anlagen der Größenklassen 1 bis 3 verursachen einen überproportional hohen Anteil von ca. 25 % der insgesamt in die Gewässer eingeleiteten Pges-Fracht, obwohl diese Anlagen bezogen auf die gesamte Kläranlagenkapazität lediglich einen Anteil von 10 % aufweisen. Dies kann speziell bei Gewässern mit geringer Wasserführung problematisch sein, da hierdurch die Anforderungen für die Phosphorkonzentration im Gewässer für den sehr guten ökologischen Zustand gemäß Oberflächengewässerverordnung nicht eingehalten werden können. Wenn die Kläranlagen mit einer Anschlussgröße zwischen 500 und 10 000 EW zum Beispiel einen Jahresmittelwert von 0,7 mg/L Pges im Ablauf einhalten müssten, würde sich ein jährliches Frachtverminderungspotenzial für die Gewässer von insgesamt 900 t Pges ergeben. Vor dem Hintergrund, dass im Leistungsvergleich die Mitwirkung der Kläranlagen mit einer Kapazität unter 10 000 EW gegenüber den größeren Kläranlagen geringer ist, dürfte das Frachtverminderungspotenzial tatsächlich noch etwas höher ausfallen. Speziell bei kleineren Gewässern ist aber auch die Aufsalzung durch die Fällmittel zu berücksichtigen. Weiter wird darauf hingewiesen, dass bei den Kläranlagen der Größenklasse 4 ein ebenso großes Frachtverminderungs

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