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Harold Wagner gestorben

Am 2. Oktober 2014 ist Univ.-Prof. em. Dr.-Ing. habil. Harold Wagner nach langer schwerer Krankheit gestorben. Harold Wagner wurde am 20. Juni 1936 in Koblenz geboren. Nach dem Abitur im Jahr 1955 nahm er das Studium des Bauingenieurwesens mit der Vertiefung Wasserbau an der Technischen Universität Dresden auf und diplomierte im Jahr 1961. Daran anschließend stellte ihn Prof. Dipl.-Ing. Dr.-Ing. E. h. Gerhard Wobus am Lehrstuhl für konstruktiven Wasserbau des Institutes für Fluss- und Seebau als wissenschaftlichen Assistenten ein. Im Jahr 1967 promovierte Harold Wagner zum Thema „Bestimmung der durch Wind erzeugten stationären Strömungs- und Stauerscheinungen in Seen und Meeren“. Die Ergebnisse seiner Arbeit aus dieser Zeit wurden in Richtlinien und ingenieurtechnischen Vorschriften aufgenommen und werden zum Teil heute noch verwendet. Im Jahr 1968 übernahm er die Position des Fachgruppenleiters für Seebau an der Forschungsanstalt für Schifffahrt, Wasser- und Grundbau (FAS) in Potsdam. Forschungsthemen zur Wirkung von Wellen auf Sohl- und Böschungsbefestigungen, zum Strömungsgeschehen und Sedimenttransport sowie zum Hafenbau an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns (MV) sowie Küstenschutzanlagen an der gesamten Ostseeküste von MV, der Fischereihafen Saßnitz, das Molensystem Warnemünde oder die Sohlensicherung sowie die Südmole des Fährhafens Mukran tragen seine Handschrift. Bereits im Jahr 1970 verteidigte Harold Wagner seine Habilitation an der Technischen Universität Dresden zum Thema „Theoretische Untersuchungen der Abflusscharakteristik in beliebig gestalteten offenen Rechteckprofilen“. Mit der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten wurde die FAS Potsdam durch die Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) übernommen. Dies schloss eine Versetzung von Harold Wagner an die Außenstelle Küste der BAW nach Hamburg-Rissen ein. Im Rahmen der Neustrukturierung des sächsischen Hochschulwesens wurde Harold Wagner am 1. Dezember 1993 auf die C4-Professorenstelle „Verkehrswasserbau“, die später auf seinen Wunsch hin in „Fluss- und Seebau“ umgewidmet wurde, an seine ehemalige Wirkungsstätte nach Dresden berufen. Als einer der Spitzenforscher Deutschlands auf dem Gebiet des Küsteningenieurwesens sowie der Gerinnehydraulik gab Harold Wagner von nun an sein reiches Wissen an Studierende des Bauingenieurwesens an der TU Dresden weiter. Seine freundliche und offene Lebensart, gepaart mit fundiertem fachlichem Wissen, waren die Grundlage für das hohe wissenschaftliche Niveau der von ihm betreuten Diplomarbeiten, Promotionen und Habilitationen. Gerade bei den Vertiefern in der Fachrichtung Wasserbau werden die unter seiner Leitung durchgeführten Fachexkursionen unvergessen bleiben. Seine Mitarbeit in verschiedenen Fachausschüssen der DWA und der Hafentechnischen Gesellschaft e. V. (HTG) wurde stets geschätzt. Neben diesen ehrenamtlichen Tätigkeiten stand er von 1994 bis 2006 der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft des Landes Brandenburg als Präsident vor. Harold Wagner wurde in Anerkennung seiner vielfältigen Leistungen im Juni 2004 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen. Mit dem Eintritt in den Ruhestand am 1. Oktober 2001 konnte Harold Wagner unter anderem auf neun Patente, ca. 100 Veröffentlichungen sowie rund 200 wissenschaftliche Arbeiten zurückblicken. Seine Pensionierung empfand er jedoch lediglich als Entpflichtung von seinen Aufgaben an der TU Dresden, jedoch nicht von der fachlichen Arbeit auf dem Gebiet des Wasserbaus. Verschiedene von ihm bis heute aktiv betriebene oder unter seiner fachlichen Begleitung stehende Projekte zur Ufergestaltung in Tagebaufolgelandschaften, bezüglich der Schutzwirkung und Verankerung schwimmender Wellenbrecher oder seegangsinduzierter Kräfte auf schwimmende und verankerte Windkraftanlagen sind vielfältige Belege für seine Rastlosigkeit. Veröffentlichungen in der HANSA 7 und 11/2009 oder der Binnenschifffahrt 1/2011, 2/2013 oder 4/2013 belegen den fortwährend vorhandenen wi

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