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Landesfischereiverband Bayern klagt gegen Wasserkraftbescheid

Mit einer Klage gegen das Landratsamt Berchtesgadener Land geht der Landesfischereiverband Bayern (LFV) gegen einen Bewilligungsbescheid für den Bau einer Wasserkraftanlage an der Ramsauer Ache vor. Um das gesetzlich verankerte Mitspracherecht der Naturschutzverbände zu umgehen, verzichtete die Behörde kurzerhand auf eine Umweltverträglichkeitsprüfung des Neubaus, so der LFV. Dabei sei der Eingriff in die Natur enorm. Das geplante Kleinwasserkraftwerk ist mit einem Ausleitungskanal konzipiert, es wird also Wasser entnommen und direkt in die Turbine gespeist. So verbleibe im natürlichen Flussbett „nur noch ein kläglicher Wasserrest. Der Beitrag dieses Kraftwerks zum Klimaschutz und zur Energiewende ist minimal, die Zerstörung des Lebensraums im und am Wasser dagegen maximal.“ „Das Vorgehen des Landratsamts ist skandalös und rechtswidrig“, so Prof. Dr.-Ing. Albert Göttle, Präsident des LFV, der 130 000 Mitglieder hat. „Ökologische Risiken werden einfach beiseite gewischt, für wirtschaftliche Interessen. Wir werden nun vor Gericht für unser Mitspracherecht und gegen diesen fehlerhaften Bescheid kämpfen.“ Die Bayerischen Fischer konnten erst im Mai einen großen Erfolg feiern. In einer Klage gegen ein geplantes Wasserkraftwerk an der Königsseer Ache einigten sich die Parteien auf einen strengen Kompromiss: Das Kraftwerk darf während der Laichzeit der Bachforelle von Januar bis März nicht betrieben werden. Der Bau steht nun auf der Kippe, da ökologische Wasserkraft nicht rentabel betrieben werden kann.

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20141020_002

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