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Spatenstich für Rückhalteraum Weil-Breisach

Baden-Württemberg hat Ende September mit dem Bau des Hochwasserrückhalteraums Weil-Breisach begonnen. Der Rückhalteraum ist mit einem Rückhaltevolumen von 25 Millionen Kubikmetern, dies entspricht in etwa dem Volumen des Titisees, und einer Flächeninanspruchnahme von 600 Hektar der größte noch zu bauende Hochwasserrückhalteraum des Integrierten Rheinprogramms. Er erstreckt sich entlang des Alten Rheins rechtsrheinisch von der Mündung der Kander bei Märkt (Rhein-km 175,3) bis zur Karpfenhodmündung südlich von Breisach (Rhein-km 218,8) auf einer Länge von 43,5 Kilometer. Der jetzt begonnene Abschnitt III deckt eine Länge von etwa 14,5 Kilometer und ein Rückhaltevolumen von 7,8 Millionen m³ ab. Der gesamte Rückhalteraum Weil-Breisach soll 2028 fertig gestellt sein. Stand heute wird mit Kosten von insgesamt rund 160 Millionen Euro gerechnet. Davon übernimmt der Bund 41,5 Prozent, das Land Baden-Württemberg trägt 58,5 Prozent. Die Konzeption des Rückhalteraums Weil-Breisach sieht vor, durch die Tieferlegung der ehemaligen Uferbereiche wieder einen dynamischen Auenbereich zu schaffen, der zum einen ausreichend Raum für die Aufnahme von Hochwasser bietet und zum anderen dem Rheinufer wieder auf längeren Abschnitten sein ursprüngliches Gesicht zurück gibt. Somit wird eine Situation geschaffen, die einer Deichrückverlegung entspricht. Steuerungsbauwerke und „ökologische Flutungen“ sind aufgrund der örtlichen Gegebenheiten nicht vorgesehen, da im entstehenden Überschwemmungsgebiet natürliche, flächige Überflutungen stattfinden werden. Eine Besonderheit stellt die Verwendung des im Rahmen der Bauarbeiten gewonnen Kieses dar. Dieser soll für die Geschiebezugabe bei Iffezheim verwendet werden. Jedes Jahr werden dem Rhein dort rund 185.000 Kubikmeter Geschiebe für die Stabilisierung der Rheinsohle zugegeben. Etwa die Hälfte des Aushubmaterials aus den Hochwasserschutzmaßnahmen Weil-Breisach soll die Geschiebezugabe über einen Zeitraum von 80 Jahren sicherstellen.

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20140930_001

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