Anzeige

Nitratbelastung in Baden-Württemberg leicht angestiegen

Eine leichte Erhöhung der durchschnittlichen Nitratkonzentration im Grundwasser meldet Baden-Württemberg für das Jahr 2013. Im Vergleich zum Vorjahr liegen die Nitratkonzentrationen im Schnitt um 1 mg/l höher. An etwa der Hälfte der Landesmessstellen wurde eine Zunahme festgestellt, an 42 Prozent nahm die Belastung ab. Gegenüber dem Vorjahr haben die mittleren Konzentrationen in den Sanierungsgebieten deutlich abgenommen, in den Problem- und Normalgebieten sind sie allerdings gestiegen. Dies geht aus dem neuen Jahresbericht 2013 zur Grundwasserüberwachung in Baden-Württemberg hervor. Das Landesumweltministerium führt die Zunahme vor allem auf die Witterungsbedingungen zurück. Nitrat bleibe aber das Hauptthema bei der Grundwasserqualität und sei die wesentliche Ursache dafür, dass die Ziele der europäischen Wasserrahmenrichtlinie in Bezug auf einen guten Wasserzustand noch nicht erreicht seien, betonte Landesumweltminister Franz Untersteller. Langfristig ist in Baden-Württemberg ein Abwärtstrend der Nitratkonzentrationen zu beobachten. Seit 2001 betragen die Nitratabnahmen in den hoch belasteten Sanierungsgebieten im Mittel 7,9 mg/l, in den Problemgebieten und in den gering belasteten Normalgebieten 3,5 mg/l bzw. 0,8 mg/l. Dies entspricht prozentual Abnahmen von etwa 15 Prozent in den Sanierungsgebieten und von etwa zehn Prozent beziehungsweise sechs Prozent in den Problem- und Normalgebieten. Von den im Jahr 2004 vorhandenen 22 gefährdeten Grundwasserkörpern haben elf mittlerweile den guten Zustand erreicht. Aktuell wird der europäisch definierte gute Zustand der Grundwasserkörper auf 91 Prozent der Landesfläche erreicht. Weitere Erfolge will das Land mit dem neu konzipierten Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT) erreichen, das das bisherige Agrarumweltprogramm MEKA ersetzt. Die Grundwasserüberwachung in Baden-Württemberg bezieht sich nicht nur auf Nitrat, sondern auch auf Pflanzenschutzmittel, organische Stoffe, Schwermetalle und ähnliches. So wurde 2013 das Grundwasser auf 45 Substanzen aus zugelassenen und nicht-mehr-zugelassenen Pflanzenschutzmitteln untersucht. Die Daten von über 3.600 Messstellen aus den Jahren 2009 bis 2013 wurden hierfür ausgewertet.22 Substanzen wurden an keiner einzigen Messstelle gefunden, sieben Stoffe zugelassener Pflanzenschutzmittel wurden in einer Konzentration von weniger als 0,1 Mikrogramm pro Liter gefunden. Bei 16 Stoffen wurden an einigen Messstellen Überschreitungen des Werts von 0,1 Mikrogramm pro Liter festgestellt, darunter auch das seit 1991verbotene Atrazin und sein Abbauprodukt Desethylatrazin (an 0,8 Prozent der Messstellen). Schwermetalle im Grundwasser sind in den meisten Fällen geogener Natur, können aber auch von anthropogenen Einträgen herrühren. Sie sind in der Regel aber nur punktuell erhöht und stellen in Baden-Württemberg für das Grundwasser kein Problem dar. Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) stammen überwiegend von Altablagerungen und Altstandorten. Infolge der Altlastensanierungen sind die Gehalte im Grundwasser in den letzten Jahren rückläufig. Deutlich weniger als ein Prozent der Messstellen liegen über dem Grenzwert der Trinkwasserverordnung. An 57 gezielt ausgewählten Messstellen in der Nähe von Abwasserleitungen oder Kläranlagen wurde 2013 die Einleitung von organischen Spurenstoffen ins Grundwasser über Abwässer untersucht. An allen Messpunkten wurden Süßstoffe (vor allem Acesulfam) nachgewiesen, in deutlich geringeren Konzentrationen perfluorierte Tenside, Röntgenkontrastmittel und Benzotriazole. Die Gesundheitlichen Orientierungswerte (GOW) für Trinkwasser wurden in Einzelfällen überschritten. Mengentechnisch war das Jahr 2013 ein durchschnittliches Jahr. Der mittlere Jahresniederschlag bewegte sich mit 993 mm/m² auf einem normalen Niveau. Überdurchschnittliche Niederschläge waren vor allem im Mai und im Herbst zu verzeichnen. Da diese Niederschläge überproportional zur Grundwasserneubildung beitrugen, war das Grundwa

Webcode

20140904_003

Zurück