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Klimawandel trifft Jordanien stärker als Israel

Der Klimawandel kann in den nächsten Jahrzehnten gravierende Auswirkungen auf die Trinkwasserversorgung im Nahen Osten haben. Jordanien ist dabei wahrscheinlich stärker betroffen als Israel, da die Trinkwasserressourcen auf der Jordanischen Ostseite des Toten Meeres durch den Klimawandel stärker zurückgehen könnten als auf der Israelisch-Palästinensischen Westseite. Zu diesem Ergebnis kommt ein internationales Forscherteam, das die Wasserflüsse des Toten Meeres bilanziert hat. Die natürliche Neubildung des Grundwassers würde sich durch geringere Niederschläge in Zukunft drastisch reduzieren, schreiben die Wissenschaftler im Fachblatt Science of the Total Environment. Besonders kritisch: Bereits heute reichen die verfügbaren Grundwasserressourcen in der Region nicht aus, um den wachsenden Wasserbedarf von Bevölkerung und Landwirtschaft zu decken. Eine weitere Verschärfung der Lage könnte daher starke soziale, ökonomische und ökologische Folgen für die Region haben. Das Tote Meer, der am tiefsten gelegene See der Erde, ist nicht nur eine der wichtigsten Touristenattraktionen im Nahen Osten, auf die unterirdischen Wasserressourcen in dessen Einzugsgebiet sind auch mehr als vier Millionen Menschen angewiesen. Die komplexe Hydrologie der Region barg lange große Unsicherheiten in der Wasserbilanz der Region und birgt diese zum Teil noch immer. Durch verbesserte Computersimulationen konnten die Wissenschaftler nun erstmals überregional ermitteln, wieviel Wasser tatsächlich im Untergrund versickert und damit die Grundwasserspeicher regeneriert. Es sind etwa 281 Millionen Kubikmeter pro Jahr.

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