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Grundwasserspeicher leeren sich weltweit

Die schlechte Nachricht: Weltweit leeren sich die Grundwasserspeicher mit zunehmendem Tempo. Die gute Nachricht: Die Grundwasserspeicher leeren sich nicht so schnell, wie bisher angenommen. Dies ist die Quintessenz der aktuell veröffentlichten Analyse der Entwicklung der weltweiten Grundwasserspeicher in den letzten 50 Jahren durch die Frankfurter Hydrologin Prof. Petra Döll. Döll hat mithilfe des globalen Wassermodells WaterGAP die Grundwasserspeicher untersucht und diese Daten mit einer Vielzahl von Brunnenbeobachtungen und Daten der GRACE-Satelliten abgeglichen. Aus dem Vergleich zwischen modellierten und gemessenen Werten der Grundwasserzehrung konnte Döll ableiten, dass die Bauern dort, wo Grundwasserzehrung auftritt, sparsamer bewässern. Sie setzen dort nur etwa 70 Prozent der optimalen Bewässerungsmengen ein. Trotzdem werden die Grundwasserspeicher der Erde immer schneller geleert. So war die jährliche Grundwasserzehrung im ersten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts doppelt so groß wie zwischen 1960 und 2000. Der neue Schätzwert für die globale Grundwasserzehrung liegt mit 113 Kubikkilometern pro Jahr für den Zeitraum von 2000 bis 2009 unter den bisherigen, sehr weit streuenden Schätzwerten. Indien, die USA, Iran, Saudi Arabien und China sind die Länder mit der höchsten Grundwasserzehrung. Besonders problematisch ist die Situation auf der arabischen Halbinsel, in Libyen, Ägypten, Mali, Mozambique und in der Mongolei. Hier stammen mehr als 30 Prozent der Grundwasserentnahmen aus nichterneuerbarem Grundwasser. Die Studie ist als Aufsatz „Global-scale assessment of groundwater depletion and related groundwater abstractions: Combining hydrological modeling with information from well observations and GRACE satellites“ erschienen in Water Resources Research 2014, 50 (7), 5698–5720.

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20140717_001

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